Schatzbriefe und deren Renditen im Vergleich
Als Schatzbriefe werden in der Regel Bundesschatzbriefe bezeichnet, bei denen die Bundesrepublik Deutschland der Schuldner ist, der von seinen Gläubiger Geld für die Finanzierung von Defiziten im Staatshaushalt einsammelt. Im Gegensatz zu Bundesanleihen oder -obligationen sind Schatzbriefe nicht börsennotiert, man muss also nur den Nennwert beachten. Neben der Bundesrepublik geben auch andere Staaten vergleichbare Schuldverschreibungen aus, bei denen immer das jeweilige Land der Schuldner ist. Die Sicherheit dieser Form der Geldanlage hängt also von der Kreditwürdigkeit des Schuldners ab. Anders gesagt erhalten Gläubiger ihr Geld nur im Falle einer Staatspleite nicht zurück. Da dieser Fall in vielen Ländern sehr unwahrscheinlich ist, zum Beispiel gilt die Bundesrepublik Deutschland als exzellenter Schuldner, sind Schatzbriefe eine sehr sichere Form der Geldanlage. Im Umkehrschluss bedeutet das für den Gläubiger, dass die Rendite auf das eingesetzte Kapital nicht besonders hoch ist. In Deutschland werden Schatzbriefe über die Finanzagentur des Bundes gehandelt. Als Privatanleger muss man hier ein Konto eröffnen, in dem die eigenen Schatzbriefe dann kostenlos verwaltet werden.
Über die Finanzagentur des Bundes können Schatzbriefe auch vor Ende der Laufzeit zurückgegeben werden. In diesem Fall erhält man den Nennwert sowie die bis zu diesem Zeitpunkt angefallenen und noch nicht ausgezahlten Zinsen, maximal werden pro Gläubiger 5000 Euro in einem Zeitraum von 30 Tagen ausgezahlt. Die Verwaltung von Schatzbriefen im Depot bei der eigenen Hausbank oder einem anderen Kreditinstitut ist ebenfalls möglich, dabei fallen jedoch gegebenenfalls die Verwaltungsgebühren an, die die Bank dafür berechnet. Für den Fall, dass keine vorzeitige Rückzahlung erfolgt, legt man sein Geld in Bundesschatzbriefen für sechs oder sieben Jahre an. Beim Typ A (Anlage für sechs Jahre) werden die anfallenden Zinsen jedes Jahr ausgezahlt, die Höhe der Zinsen steigt dabei von Jahr zu Jahr leicht an. Der Grund für diesen jährlichen Anstieg ist der Versuch, Anleger dazu zu ermutigen, ihr Geld bis zum Ende der Laufzeit anzulegen.
Ein jährlicher Anstieg ist auch bei Typ B festgeschrieben, allerdings wird das Geld hier für insgesamt sieben Jahre angelegt und die Zinsen werden jährlich der Anlagesumme gutgeschrieben und am Ende gemeinsam mit diesem Betrag ausgezahlt. Der Vorteil bei dieser Konstruktion ist der Zinseszinseffekt, ein möglicher Nachteil ist hingegen die eventuelle Steuerbelastung. Wenn man seinen persönlichen Freibetrag überschreitet, werden die Zinsen versteuert, da sie in einer Summe anfallen. Grundsätzlich sind Schatzbriefe eine sehr sichere Form der Geldanlage, bei der man jedoch keine hohen Renditen erwarten darf. Sie eignen sich daher in erster Linie als ein Teil im Portfolio, während es nicht besonders lohnend ist, sein gesamtes Vermögen in Bundesschatzbriefen zu investieren. Wie hoch der Anteil von Schatzbriefen im persönlichen Portfolio ist, hängt in erster Linie davon ab, wie risikobereit man selbst bei der Geldanlage ist. Auch die gewünschte Anlagedauer kann eine wichtige Rolle beim Kauf von Schatzbriefen spielen.