Geldanlage beim Sparbuch im Zinsvergleich
Ein Sparbuch ist rein rechtlich betrachtet eine unbefristete Einlage bei einem Kreditinstitut. Im Sparbuch selbst werden alle Geldbewegungen wie Ein- und Auszahlungen oder die Gutschrift von Zinsen schriftlich festgehalten, somit hat man als Anleger jederzeit einen Überblick über sein Guthaben. Bis heute ist es die am weitesten verbreitete Form der Geldanlage in Deutschland. Ein Sparbuch wird auf den Namen des jeweiligen Sparers ausgestellt. Rechtlich betrachtet ist es eine Schuldurkunde, die ein Rückzahlungsversprechen des ausstellenden Kreditinstituts beinhaltet. Gleichzeitig erfüllt es sämtliche Kriterien, die es als Wertpapier qualifizieren, konkret heißt das, dass es sich bei einem Sparbuch um ein qualifiziertes Legitimationspapier handelt. Mit Blick auf die Übertragbarkeit gehört das Sparbuch zu den Namenspapieren. Das bedeutet, dass nur der darin namentlich Benannte dazu berechtigt ist, Leistungen vom Schuldner, also der Bank, zu verlangen. Bei einem Sparbuch ist daher nur der namentlich aufgeführte Sparer dazu berechtigt, eine Auszahlung zu erhalten.
Falls das Sparbuch auf eine andere Person übertragen werden soll, geschieht dies durch die so genannte Zession. Die einfache Übergabe des Sparbuchs ist dagegen nicht ausreichend. Die Zinsen auf dem Sparbuch werden in der Regel einmal pro Jahr gutgeschrieben. Die Höhe der Zinsen wird dabei von der Bank festgelegt und kann, abhängig von der Entwicklung des allgemeinen Zinsniveaus, von der Bank jederzeit angepasst werden. Teilweise ist die Höhe der Zinsen auch davon abhängig, wie hoch die Einlage auf dem Sparbuch ist, bei höheren Guthaben werden dann geringfügig höhere Zinsen fällig. Allgemein muss man jedoch sagen, dass die Höhe der Zinsen im Vergleich zu anderen Anlageformen relativ niedrig ist. Oft liegt diese sogar unter der Höhe der allgemeinen Inflationsrate. Bei der Sicherheit der Anlage profitieren Sparer dafür von den rechtlichen Vorschriften zur Einlagensicherung. Diese sehen in der gesamten Europäischen Union vor, dass eine Summe von mindestens 100.000 Euro pro Person abgesichert ist.
Je nach Institut kann es sogar sein, dass diese Summe sogar noch höher liegt, wenn die jeweilige Bank sich einem weiteren Einlagensicherungsfonds angeschlossen hat. Solche Einrichtungen gibt es beispielweise im Verbund der Sparkassen oder der Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland. Aufgrund der EU-weit gültigen Vorschriften profitiert man von der Sicherheit des Sparbuchs auch dann, wenn man sein Geld bei einer Bank im Ausland anlegt. Wer zu einem Kreditinstitut in der Schweiz wechseln möchte, profitiert ebenfalls von den Gesetzen zur Einlagensicherung, sollte jedoch beachten, dass diese Regelungen dort im Detail sich etwas von den deutschen Vorschriften unterscheiden können. Sowohl im Inland als auch im Ausland liegt die mögliche Rendite bei einem Sparbuch allerdings relativ niedrig, so dass man sich als Anleger gut überlegen sollte, ob es sinnvoll ist, sein Geld auf diese Weise anzulegen. Häufig lohnt es sich, einen gewissen Betrag auf das Sparbuch einzuzahlen und sein übriges Guthaben in andere Anlagen zu investieren.